Montag, 27. Juni 2016

Rückschläge

Der Rückschlag kam plötzlich.
Frage: Wieso sind wir hier? Also nicht philosophisch gemeint, der Mensch auf der Erde usw.,
sondern hier im Blog: ich als Autor & ihr als Leser.
Antwort: Wir wünschen uns alle eine andere Figur. Unsere entscheidende Gemeinsamkeit dabei ist: Trotz diesem Wunsch, und vermutlich zahlreichen vergangenen Anläufen und Anstrengungen, sind wir unserem Ziel nur bedingt näher gekommen. Es muss ja so sein, denn hätten wir eine erfolgreiche Abnehm-Vergangenheit, dann wären wir kaum hier. Genauso wenig wie jemand, der gerade voller Zuversicht vor seinem ersten Versuch der Gewichtsreduktion steht.
Ergo: wir haben alle bereits "versagt". Wir haben alle Rückschläge hinnehmen müssen. Wie wir damit umgehen, darum geht es heute.
Ich nehme meinen höchst aktuellen Rückschlag einfach mal als Beispiel und beschreibe euch daran die "Dos and Don'ts".

Sachlage

  • Anfang 2016: Ich ging mit 111,5 kg in eine erneute Diät.
  • Ende März: Ich war bei 103 kg angekommen. 
  • Anfang April: Grippe mit 3 Wochen Trainingsausfall, + neue berufliche Situation 
  • Diät schleifte seitdem
  • Bin nun wieder bei 110,5 kg angekommen
Es fällt mir nun sichtlich schwer, sinnvolle Ratschläge zu erteilen. Hätte ich derartige Ratschläge zur Hand, wäre ich dann erneut in diese Falle geraten? Was ich jedoch mit Überzeugung niederschreiben kann, sind Dinge, die uns nicht weiter bringen.

Der Anfang vom Ende

Die Umstände, welche den anfänglichen Erfolgskurs umgelenkt haben (bei mir: Grippe + Berufsleben), sollen uns bewusst sein, aber nicht als Schild vor der eigenen "Schwäche" dienen. Ich meine, wir sollten uns nicht "entschuldigen", denn wir tragen die Schuld an der Misere. Es sind nicht ausschließlich äußere Umstände verantwortlich, es ist keine höhere Macht am Werk, die unser Scheitern zum Ziel hat. Die Umstände sind "Trigger" die uns rückfällig werden lassen, sie erschweren uns, auf Kurs zu bleiben. Ich habe den "falschen Kurs" allerdings schön bequem beibehalten, eine Kurskorrektur nachdem sich die See beruhigt hat, habe ich nicht unternommen.

Was ist nun mein Rat?
Erkennt die Auslöser. Analysiert die Umstände. Versteckt euch jedoch nicht als Opfer hinter Rechtfertigungen. Genauso wenig sollt ihr euch hassen. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Jetzt hilft es, nach vorn zu schauen. Sind die Auslöser beim nächsten Auftreten vermeidbar? Könnten Regeln/Rituale das Abdriften verhindert?
Beispielsweise könnte man für eine Party festlegen, dass man diese in vollen Zügen genießt, die Reste (Knabberkram, Süßes, Alk-Reste) dann aber am nächsten Tag in einem Ritual wegschmeißt/wegschüttet. Hat man zusätzlich im Vorfeld schon Zutaten für ein gesundes "Diät-gerechtes" Essen eingekauft, ist auch dem "Bestellen beim Lieferdienst" aufgrund eines leeren Kühlschranks entgegengewirkt.

Der Neubeginn

Hier kann ich nochmals betonen: Hasst euch nicht! Ja, es ist schon etwas peinlich die x-te Diät zum Scheitern gebracht zu haben, aber das sind nun mal wir. Uns geht es hier ja in erster Linie darum, aus Fehlern zu lernen, bzw. trotz unserer Persönlichkeit, einen Einklang mit unseren Wünschen zu erlangen. Ich finde es daher auch wichtig, dass man auch das Positive wahrnimmt. 

Das Pizza & Bier Wochenende inklusive Dauerzocken am PC hat schließlich eine Menge Fun gemacht. (Oder der Serienmarathon samt Ben & Jerry.)

Bewusstes Genießen stillt Gelüste. Blindes Reinschaufeln samt Selbsthass ist hingegen eine Null-Rechnung. Werdet euch bewusst, dass Schlemmen und Maßlosigkeit eben auch zu euch gehören. Da wir aber auch um unsere Gesundheit bemüht sind, kann das eben (leider) kein Dauerzustand sein. Nichts ist zu spät, Nichts ist unwiderruflich zerstört worden. Wir haben gekämpft und vorerst sind wir in die Knie gegangen, aber jetzt stehen wir abermals auf. Weiter geht’s!

Verzichtet auf:
  • "Ich konnte da ja nichts dafür."
  • "Ich werde es nie schaffen."
  • "Nun ist alles schlimmer als vorher."
  • "Alles war umsonst."
  • "Immer hab ich so ein Pech."
Stattdessen gilt:
  • "Aber es hat ja auch Spaß gemacht."
  • "Beim nächsten Mal wenn ... passiert, dann pass ich auf."
  • "Ich bin zäh, ich mach weiter."
  • "Ich habe das verbockt, ich biege es aber auch wieder gerade."

Wie geht ihr mit Rückschlägen um? 
Wie sehr packt/lähmt euch die Enttäuschung?
Wie steht ihr wieder auf?

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